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Nur noch mieten statt kaufen...

HORIZONTE-Anlass Nr. 10, 20. September 2016: "Schöne neue Streaming-Welt"

Am Eingang in den Saal des Kirchgemeindehauses Weststadt empfängt uns leise Musik. Wir sind bereits mitten im Thema, denn die rockige Klassik wird von einem Portal herunter gestreamt. Willkommen in der schönen neuen Streaming-Welt!
Schoene neue Streaming-Welt Titelbild
Der Gastgeber heute ist wieder Christian Seiler. Er erzählt uns Neues und Wissenswertes zum Streamen und vertieft die Theorie mit vielen praktischen Sequenzen.
Stream beziehungsweise Streaming kommt vom Englischen strömen, fliessen, Strom, Strömung.

Früher gab es Tonbänder, Langspielplatten und das gute alte UKW-Radio. Filme waren auf Video erhältlich. Deren Ablösung geschah vor rund 20 Jahren durch CDs, Musikdateien wie MP3 und bei den Bildmedien durch DVDs. Aber auch diese Träger sind am Verschwinden, sie werden abgelöst durch diverse Streamingdienste.

Beim Fernsehen hat das Streaming längst Einzug gehalten. Vorbei sind die Zeiten, in der man auf eine genaue Uhrzeit hin (Samstagabend!) bereit sein musste, damit man das heissgeliebte Programm nicht verpasste… Mit sogenannten Fernseh-Streamingdiensten (z.B. SRF, Zattoo, Wilma, Netflix…) kann man zeitverschoben eine Sendung dann gucken, wenn man Zeit und Lust dazu hat, teilweise bis 7 Tage rückwirkend. So wird grösstenteils auch das Aufnehmen von Sendungen überflüssig.

Warum ertönt manchmal im einen Zimmer das Radio einige Sekunden früher als im Nebenzimmer? Der Grund für diese "Katzenmusik" ist die Tatsache, dass im zweiten Zimmer die Musik extern von einem Internetradio herunter gestreamt wird, deshalb kommen die Klänge zeitversetzt bei uns an.
Apropos Zimmer: Dank der sogenannten Mehrraum-Systeme (Sonos,Teufel, Philips Streamium…) kann man in jedem Raum das einstellen und hören, wozu der Bewohner gerade Lust hat. Bedient wird die Steuerung per Smartphone, Tablet oder dem PC.
Auch wer nur Radio über das Internet hört, muss bei der Billag angemeldet sein.

Künftig werden wir Musik immer mehr mieten, und nicht mehr kaufen. Die einschlägigen Streaming-Dienste wie Spotify, Apple Music, Napster, Deezer, Google Play Music (…um nur die häufigeren zu nennen) liefern zu jeder Zeit Musik nach Hause oder an jeden gewünschten Ort. Man findet auf diesen Plattformen auch viele Informationen über die Interpreten, (inkl. Discografien) und kann sich selber sogenannte Playlists zusammenstellen. Nach einer Kündigung sind solche persönlichen Listen aber oft weg. Man hat auch keinerlei Alben in Kartonform, kein Booklet, oft keine Liedtexte. Das "Anfassen" fehlt - gehen da auch Emotionen verloren?

Nicht alle Stars machen mit auf diesen Portalen. Die grosse Frage zurzeit ist, ob die heutigen Künstler mit dem kleinen Beitrag pro Stück genügend Geld verdienen. Der CD-Verkauf ist denn auch zu grossen Teilen zusammengebrochen, deshalb gehen viele Kunstschaffende wieder vermehrt auf Tournee.
Andererseits ist es aber möglich, dass unbekannte Film- oder Songinterpreten hier eine günstige und rasche Möglichkeit zur Veröffentlichung ihrer Werke finden. Sie erlangen grossen Bekanntheitsgrad übers Internet, YouTube, dieser verschwindet aber manchmal so schnell wie er gekommen ist. Was für die Kunstschaffenden besser sein wird… die Zukunft wird es uns zeigen. Wir jedenfalls haben für heute Abend genug gestreamt und strömen auch - nach Hause.

Danke an den Kursleiter, Christian Seiler, dessen Inhalte nur so zu uns geströmt sind. Er hat uns mit viel Sachkompetenz und Herzblut durch den Abend geführt.

Heidi Seiler, Arbeitsgruppe HORIZONTE

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