Der Abend beginnt mit einer
Führung durch den Kräutergarten. Viele duftende Exemplare stehen da. Trotz der Hitze der vergangenen Tage findet sich noch genügend Anschauungsmaterial. Der kompetente Kursleiter,
Toni Löffel, Inhaber der Drogerie Zeller, Solothurn, könnte problemlos eine halbe Stunde über jedes Gewächs referieren, er tut dies natürlich nicht. Aber er beleuchtet die Kräuter von vielschichtigen
Ebenen her. Die Rede ist unter anderem:
- Vom erfrischenden, anregenden Lavendel, der zwar kühlt, aber eher munter macht denn besänftigt. Je nach gewünschtem Effekt ist eine Massage zu empfehlen.
- Vom Currykraut, das auf steinigen, heissen Böden sich gerne ausbreitet.
- Von diversen Küchenkräutern, ihrer Wirkung und ihren Einsatzgebieten.
- Von der Pflanze Diptam. Dieses buschartige Gewächs sondert aromatische Öle ab, die sich an heissen Tagen entzünden können. Sehr wahrscheinlich handelte es sich beim brennenden Dornbusch der Bibel auch um eine solche Pflanze.
- Von der zurzeit hoch willkommenen kühlenden Eigenschaft der Minze, lauwarm getrunken… Nomaden praktizieren das schon länger.
- Vom Tausendgüldenkraut, das wild wachsend so selten geworden ist.
Gerüche sind etwas
Unkontrollierbares, Spontanes. Die
vielen Geruchskolben links und rechts der Nase leiten ihre Sinneswahrnehmungen
direkt ins Gehirn, welches in Sekundenschnelle
Erinnerungen und Emotionen abruft. Oft braucht es
etliche Kilos an Pflanzenmaterial (zum Beispiel bei der Rose) um
wenige Milliliter ätherisches Öl zu gewinnen. Dies macht es so
kostbar… und teilweise auch teuer.
Ätherisches Öl ist die eigentliche Seele der Pflanze…
Augenfällig ist, wie viele Auszüge der Pflanzen Basis sind
in diversen Schnäpsen.