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Von Drachen, Düften, Dreiklängen

HORIZONTE-Anlass Nr. 6, 21. Juni 2014: "Fabelhafter Drachenberg"
Gerüche wecken Erinnerungen - der Duft von Lavendel,  die Luft im Schulhaus, das Parfum der Grossmutter, der Geruch einer Arztpraxis, die Aromen von Orangen und Zimt zur Weihnachtszeit…
Ein Bericht von Düften aus der Natur oder aus ätherischen Ölen, eingefangen am längsten Tag in Beatenberg, dem Drachenberg.

Am Baseltor in Solothurn beginnt die Reise, eine bunt gemischte Schar von Reiselustigen fährt im Car bei idealem Wetter Richtung Berner Oberland. Beatenberg, die Sonnenterrasse, das längste Dorf Europas, ist das Ziel. 
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Dort begrüsst Markus Metzger die Ausflügler. Er ist Spezialist für Naturerlebnisse und Duftwerkstätten. Der leicht begehbare Beatusweg nimmt die Wandernden auf. Ein Zeuge früherer Zeiten ist die herrliche Lindenallee, ursprünglich für lustwandelnde Hotelgäste angepflanzt. Unter ihr führt der Pfad ins unberührte, märchenhafte "Rischeren-Tal". Kurzentschlossene gehen ab hier barfuss. Das Tal atmet eine entschleunigende Atmosphäre. Sanfte Hügel und Mulden wechseln ab mit würzigen, urtümlichen Waldstücken, in denen so manche wettergegerbte Tanne steht. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke: in der Tiefe der blaue Thunersee, grüne Hänge, Dörfer, Wälder, Berge…und allgegenwärtig grüssen im Hintergrund die drei Eidgenossen, Eiger - Mönch - Jungfrau.
In dieser märchenhaften Landschaft wäre es nicht erstaunlich, wenn plötzlich ein Drache auftauchen würde… Dieses unberechenbare, schier dämonische Urtier gehört zu Beatenberg, wegen seiner Legenden rund um Beatus. Es ziert das Wappen des Ortes. Dessen Einwohnerinnen und Einwohner haben nur halb und halb Freude, dass ihr Dorf mit diesem Fabelwesen vermarktet wird. Aber Drachen sind archaisch, sie stellen ein Sinnbild für die Urkräfte der Natur dar. Die Gäste kriegen mit ihnen einen direkten, nicht kopflastigen Zugang zum Geschehen. Markus Metzger erzählt während seiner Führung kompetent und vielschichtig Interessantes zu den Pflanzen am Wege. Auch bekannte Unkräuter wie die Brennnessel offenbaren ihre Geheimnisse... Nur der Mensch unterscheidet zwischen Kraut und Unkraut.

Zum Mittagessen im idyllisch gelegenen Restaurant "Riedboden" mit seiner währschaften und guten Küche benutzt die Gruppe erneut den Car. Bei einer Dorflänge von stattlichen sieben Kilometern liegt alles weiter auseinander…
Die Fahrt ist ein Meisterstück der Car-Chauffeuse. Bravurös und manchem männlichen Kollegen Beispiel gebend fährt sie ohne einen Kratzer in den Lack zu machen den schmalen Weg zum Restaurant hoch. Gegessen wird im freundlichen, hellen Holzsaal im ersten Stock.

Nach dem feinen Dessert erzählt Herr Metzger viel Wissenswertes über Gerüche und die verschiedenen ätherischen Öle. Er lässt diese mit Duftstreifen zirkulieren. Ein Geruch kann Freude, Angst, Ekel oder Wohlbehagen erzeugen. Dies geschieht unkontrolliert, wir können es nicht beeinflussen, denn wenn wir den Duft riechen können, ist er schon in unserem Gehirn angekommen und hat etwas bewirkt. Er hat uns vielleicht an etwas erinnert, Freude oder Angst ausgelöst. Wir können Düfte nicht kontrollieren. Augen und Ohren kann man für längere Zeit zuhalten, aber nicht die Nase. Parallel zu dieser unterbewussten Verarbeitung der Information dringen die Düfte auch in unser Bewusstsein vor. Manchmal mögen wir einen Menschen nicht riechen.
Ein typischer Raumduft besteht  ähnlich wie Parfum in der Regel aus einem Dreiklang. Die Basisnote verleiht dem Duft Haltbarkeit, weil sie andere flüchtigere ätherische Öle zu binden vermag. Sie ist musikalisch gesprochen vergleichbar mit einem Paukenschlag. Die Herznote  bildet das Thema, den Charakter einer Duftmischung. Sie ist oft blumig, weich oder herb, würzig, vergleichbar mit einer Viola. Die Kopfnote schlussendlich baut sofort einen klaren, frischen Duft auf, vergleichbar mit dem Ton eines Triangels.
Nun folgt der Transfer in die Praxis, jeder stellt seinen Aromaspray her. Eine edle blaue Glasflasche wird zur Hälfte mit Kosmetikalkohol (96%) aufgefüllt, dann werden die individuellen ätherischen Öle eingetröpfelt. Abschliessend wird die Flasche mit Alkohol gefüllt und ein Zerstäuber aufgeschraubt. Die Etikette darf auch nicht fehlen und ein Arbeitsblatt dient dazu, alle verwendeten Öle aufzuschreiben, damit der Raumspray gegebenenfalls später mal nachgemischt werden kann.

Düfte wecken Erinnerungen. So gesehen stehen die Chancen gut, dass alle, die auf den Beatenberg, den Drachenberg, gereist sind, diesen Anlass lange im Gedächtnis behalten werden.

Heidi Seiler

www.drachenberg.ch/naturdrogerie

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