Reformierte Kirchgemeinde Solothurn
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Es weihnachtet sehr…

„D’Wiehnachtsgschicht“, 11. Dezember 2011
Lause(b)engel in Aktion... Lause(b)engel in Aktion...
Wer kennt sie nicht, die klassische Weihnachtsgeschichte. Sie ist immer wieder schön und berührend. Eine Gruppe von HORIZONTE traf sich an diesem dritten Adventssonntag in der Berner Innenstadt zu einer Vorstellung im Puppentheater.
Die Aufführung beginnt.
Halt, da war doch ein Flügelschlagen, ein nervöses Flattern… aha, ein Engel mit argen Problemen beim Landeanflug, und dies schon zu Beginn der Vorstellung. Seine Trompete ist Instrument und Fernrohr zugleich, das ist aber praktisch.

Man muss ihn gleich lieb haben, trotz oder eben wegen seiner Unvollkommenheit und Missgeschicken. So ein (B)engelchen begegnet uns öfters in Gestalt eines unfreiwillig komischen Kindermundes. Und die Kinder identifizieren sich sofort mit diesem geflügelten Wesen in seiner erfrischenden Unbeholfenheit. Dank den Einfällen dieses wirbligen Lause(b)engels kommt ein humorvoller und heiterer Ton in die uns allen bekannte Erzählung.
Im weihnächtlichen Bethlehem ist es kalt und hat es keinen Platz zum Übernachten mehr. So finden Josef und Maria auch hier nur einen zugigen Stall für die Nacht. Dort wohnen wieder zwei liebenswerten Gestalten dieser Inszenierung, Ochs und Esel warten bereits auf die Ankunft der Heiligen Familie. Sie sind schon lange zusammen, und das merkt man auch. Fast wie ein altes Ehepaar reden die beiden kauzig und herzerfrischend schnörkellos miteinander. Sie erheitern während des ganzen Stücks immer wieder mit drolligen Sprüchen das Publikum.
Und schliesslich geschieht es, das Weihnachtswunder: Das Jesuskind wird geboren, nacheinander finden viele Besucher zum Stall, auch unbekannte.
So zum Beispiel Hassan. Die Angst vor ihm, dem bösen Räuberhäuptling, legt sich schnell. Eigentlich ist er im Herzen butterweich und alles andere als schlecht, er wurde zum Teil von seinem Umfeld zu dem gemacht, was er bisher war. Die Gegenwart des Jesuskindes macht ihn froh und stimmt ihn zunehmend lieber, liebevoller.
Es folgt die Verkündung auf dem Feld, der Engelchor verbreitet die frohe Kunde, die Hirten eilen zum Stall, die alten wie die jungen, die weisen wie die einfältigen. Wenn ihr nicht werdet wie die…
Auch die Heiligen drei Könige sind dem Stern gefolgt und treffen im Stall auf das gesuchte Kind. Ganz viele Figuren sind jetzt auf der Bühne. Oft weiss man in dieser Gesamtszene nicht mehr so recht, welche Puppen bewegen sich gerade und welche stehen starr?
Nun schlägt die Stunde des kleinen schussligen Engels. Für den himmlischen Chor kann er gemäss Urteil des Oberengels zu wenig gut singen und frohlocken. Er kann sich aber rühmen, umständehalber dem Jesuskind das erste Konzert gegeben zu haben…
Eine vom Leben traurige Aussätzige schleppt sich nach etlichen inneren Zweifeln doch zum Stall, die Hirten haben ihr vom Weihnachtswunder erzählt und sie dazu ermuntert, auch zu kommen. Das wohl von etlichen Erwachsenen erwartete Wunder einer spontanen Heilung bleibt hier (noch) aus.
Ein kleines Wunder aber geschieht bereits: Eine Nachtigall kann dank des Christkindes plötzlich wieder singen und flötet ihm in der Folge ein süsses Wiegenlied.
Ochs und Esel im Stall... Ochs und Esel im Stall...
In dieser Inszenierung von Monika Demenga und Hans Wirth sehen wir die klassische Weihnachtsgeschichte, gespielt mit grossen Tischfiguren. Wie kein anderes Fest hat Weihnachten zu allen Zeiten Menschen berührt und inspiriert. Denn nebst Lichterbaum und Bescherung geht es ja um den ursprünglichen Sinn dieser Nacht: um die grosse Herausforderung, um die Hoffnung, der „Friede auf Erden“ möge gelingen!

Nach diesem letzten Anlass von HORIZONTE im Jahr 2011 sitzt die Gruppe im Anschluss an das Puppenspiel im Ristorante Verdi noch etwas zusammen und lässt das Weihnachtsspiel gedanklich ausklingen.