Sommerliche Insel der Entschleunigung...

Die Sommerzeit lässt sich mit dem mittleren Alter eines Menschen vergleichen. An diesem Mittwochabend versammelt sich eine Gruppe Menschen, um Näheres über diese Verwandtschaft in Theorie und Praxis zu erfahren. Es gibt den Morgen, den Mittag, den Abend, die Nacht. Auf den Montag folgt der Dienstag, der Mittwoch bis hin zum Sonntag vor dem nächsten Montag. Die Farben bilden ein Kreis-Rad (Farbkreis). Der Herbst wird vom Winter abgelöst. Der Frühling seinerseits mündet in den Sommer… immer wieder, immer weiter dreht sich der Jahreskreis.

Informativ und inspirierend führte Kursleiterin Beatrice Wyss in das Jahreskreismodell ein. Ruhig und sehr kompetent erklärte sie die verschiedenen Kreisringe mit viel Anschauungsmaterial. Vor den inneren und mit den äusseren Augen entstand so das Jahreskreismodell.
Der Sommer entspricht der Mittagszeit im Leben eines Menschen. Diese Zeit lebt vom Blühen, vom Befruchten, vom Austausch und dem Miteinander, aus dem sich reife Früchte entwickeln können. So sind wir in dieser Lebensspanne speziell eingeladen, voll Kraft und Mut tatkräftig hinauszugehen, uns mitzuteilen und Gemeinsames zu tun. Im Herbst werden wir die reifen Früchte ernten, sie wägen und sie ordnen.
Ein Sommertanz um eine wunderschöne orange/gelb/rote Kreismitte mit blühenden Sonnenblumen  leitete zum zweiten, praktischen Teil des Abends über. Die Teilnehmenden wurden eingeladen, verschiedene Rituale zu erproben. Sinnenreich wurden die Themen Sonnenblume, Wasser und Feuer angesprochen und je nach Wunsch näher erlebt.
Nach dieser Wahlsequenz erfuhren die Teilnehmenden mehr über das Johanniskraut, ein unscheinbares Kraut, das an Wegrändern, ja sogar im Ödland zur Zeit des Johanni-Tages (24. Juni, zu Ehren Johannes des Täufers) in voller Blüte steht. Es ist ein Heilkraut und seine gelben Blüten färben unerwarteter Weise Öl rot ein. Etwas von seiner Wirkung konnten die Anwesenden in einer nachfolgenden, einander Entspannung spendenden Handmassage erfahren.
Das Rad des Lebens dreht sich unaufhörlich weiter, so auch diese zwei Stunden im Untergeschoss der Stadtkirche. Aussen dreht sich ein Rad viel schneller als in seinem Mittelpunkt. Dieser Abend war bestens geeignet, für ein paar Stunden in diese ruhende Mitte zu kommen.