
Rüebli benagen wie ein Biber...
Während der ganzen Fahrt informierte uns Renzo Haldemann (Inhaber
Crenatura) in kurzen Einschüben und mit viel Begleitmaterial (extra vom Naturhistorischen Museum hergeholt!) über viele interessante Details aus einem Biberleben:
Der erste Biber im Kanton wurde auf dem „Nennigkofen-Inseli“ gesichtet. Biber sind ca. 35 Kilo schwer und haben lange, immer weiterwachsende, mit einer dicken Schicht Zahnschmelz überzogene Schneidezähne. Für Auflockerung und Erheiterung sorgte der Versuch, eine Karotte „nach Biberart“ zu benagen.
Das Fell der Biber ist wesentlich dichter als unsere Haarboden. Zurzeit leben 51 Biber im Kanton. Mit ihren Dämmen aus lauter abgenagten Bäumen stauen sie das Wasser, was zum Beispiel die Landwirte nicht immer gerne sehen.
Wenn auf ihrem Heim, einem Hügel aus Astwerk, Schlicker liegt, dann ist der Biber-Bau derzeit noch bewohnt. Die Jungen kommen im Mai zur Welt. Mit der Geburt der Geschwister im übernächsten Jahr müssen die halbwüchsigen Biberjungen ausziehen und selber eine Siedlung gründen.
Die Paarungszeit der Biber ist der November. Ihre dabei ausgesetzten Duftstoffe waren früher sehr begehrt als Aphrodisiakum (Bibergeil)und wurde wie Parfum angewendet.
Die Biber sind reine Vegetarier. Neben gelegentlichen Früchten und Kartoffeln fressen sie vor allem viel Baumrinde von Erlen, Pappeln und Weiden. Letztere sind sozusagen ihr Leibspeise. In der Rinde der Weiden befindet sich viel Acetylsäure. Durch ein Enzym in ihrem Verdauungstrakt können Biber diese Säure aufspalten. Wir Menschen nutzen den Wirkstoff Acetylsäure schon seit den alten Kelten und Germanen, welche von den Weideästen eine heilende Brühe kochten. Auch heute noch befindet sich der Extrakt in so altbekannten Medikamenten wie Alcacyl, Aspirin u.ä.
Wetten, dass unsere Biber sicher nie Kopfweh kriegen?
www.crenatura.ch
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