
Schnitzen ist nicht so einfach...
8. Mai 2010 bei Sabsins Thai Take Away, Solothurn
Das Gemüseschnitzen ist ein wichtiger Bestandteil in der asiatischen Küche. Es gibt verschiedene Beweggründe, warum man „Lust auf Gemüse schnitzen“ hat. Sicher ist, so leicht und einfach wie es bei Sabsin aussieht, ist das Gemüseschnitzen gar nicht. Sabsin hat sich während ihrer Ausbildung zur Thaiköchin drei Jahren intensiv mit Gemüseschnitzen befasst und ihre Technik in den Jahren verfeinert. „Üben, üben….“ ermunterte sie die Teilnehmer, wenn mal wieder etwas nicht auf Anhieb klappte.
Jeder Kursteilnehmer bekam ein Schnitzmesser, welches sehr scharf und ein wenig gebogen ziemlich an unsere herkömmlichen „Schnitzer“ erinnert, nur ist die Messerscheide wesentlich kürzer. Die Thailänderinnen führen alle Messer weg von sich, wir EuropäerInnen halten das ganz anders. Ebenfalls anders ist die Einstellung. Sabsin erklärt, sie führe das Messer wie einen Pinsel, oder wie einen Zeichenstift. Es war sehr faszinierend zuzuschauen, wie scheinbar mühelos und ohne Vorlage aus einer halben Kartoffel eine Rose entstand. „Es ist ganz einfach, alles was nicht nach Rose aussieht, wird weggeschnitten“ erklärte Sabsin.
Zum Schnitzen lagen Chilli, Salatgurken, Tomaten, Zwiebeln, Radiesli und Rüebli auf den Tischen. Zuerst zur Chilli, wie eine Krone teilte man die Schote in der Mitte zackenförmig und bekam dann gleich 2 Chilliblüten auf einmal. Alle verarbeiteten Gemüsestücke wurden im Wasser zwischengelagert, zum einen, weil Wasser noch Auswirkungen auf die Entfaltung hat, und zum anderen, weil Wasser auch frisch hält und vor Anlaufen schützt. So konnte man das erste Gefühl für das Schnitzmesser entwickeln und weiter ging es mit der Salatgurke. Hier kam der Julienneschneider zum ersten Einsatz. Die Salatgurke sah schon mit der gerillten Oberfläche sehr gluschtig aus. Quer anschneiden und 5 mal einschneiden, die so entstandenen Lappen 2 und 4 zur Mitte hin einrollen und fertig ist das erste „Blattgebilde“. Dass sich Blätter auch aus Zwiebeln gestalten lassen, war ein weiterer Schritt, der Sabsin den interessierten Teilnehmer zeigte. Mit jedem weiteren Gemüse wurde der Schwierigkeitsgrad höher und jedes Gemüse hat seine Eigenarten. Es ist einfacher, weiches Gemüse (Chilli, Tomaten) zu verarbeiten, als z.B. Radiesli oder Rüebli. Nichts desto trotz packte die Teilnehmer der Ehrgeiz und so entstanden eine Vielzahl von Blätter und Blüten, die zuletzt zu eigenen Kompositionen zusammengestellt wurden.
Dieser Nachmittag reicht leider nur um einen „kleinen“ Einblick in das Thai-Gemüseschnitzen zu geben aber vielleicht macht es Lust auf mehr? Ein interessanter Nachmittag mit interessanten Leuten und ein weiterer Horizonte-Kurs, der toll bei den Teilnehmern angekommen ist.
www.sabsins-thai-take-away.ch